Das Luf-Boot aus der Sammlung der »Stiftung Preußischer Kulturbesitz«

Das Luf-Boot: Zeugnis des Genozids an den Menschen der Hermit-Inseln

Anfang 2021 hieß es beim Aufbau der Ausstellungen im Humboldt Forum noch begeistert: „Ahoi, liebes Luf-Boot!“. Im März 2021 musste die »Stiftung Preußischer Kulturbesitz« dann eingestehen, dass Reichskanzler Otto v. Bismarck dessen Erbauer sowie ihre gesamte Gesellschaft auf den Hermit-Inseln hat auslöschen lassen. Jetzt heißt es, man habe von nichts gewusst.

#NoAmnestyonGenocide

2018

2021

Ein Blogeintrag des »Ethnologischen Museums Dahlem« zum Luf-Boot wurde 2021 im Zuge des sich um die Publikation „Das Prachtboot“ (Götz Aly) entfaltenden Skandals gelöscht (siehe hierzu ZDF Aspekte, 7.5.21). Darin wurde belegt, dass dem Kauf des Boots ein von Bismarck befohlener Genozid an seinen Erbauern und ihrer gesamten Gesellschaft auf den Hermit-Inseln vorausging. Was stand also in diesem Blogeintrag?

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aus dem »Internetarchiv« rekonstruiert wird.

Wie gelangte das Boot in die Sammlung des Ethnologischen Museums?

Dorothea Deterts: „Um 1903 erwarb Max Thiel, einer der Teilhaber der deutschen Handelsfirma Hernsheim & Co, das Boot auf der Insel Luf. Die Handelsgesellschaft Hernsheim & Co hatte in der Region seit 1879 eine Station für den Handel mit getrocknetem Kokosnussfleisch, die sie 1881 nach Luf verlegte. Von wem genau und unter welchen Umständen Thiel das Boot erwarb, ist uns nicht bekannt. Darüber kennen wir keine Dokumente.

Wussten die Angestellten des »Humboldt Forums« etwa nicht von diesem Genozid? Oder hatten sie aus PR-strategischen Gründen versucht, diesen kolonialen Kontext zu vertuschen? Welche Ziele verfolgt die »Stiftung Preußischer Kulturbesitz«? Hadnet Tesfai stellt ihr unbequeme Fragen…

Hadnet Tesfai (RBB) interviewt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger (noch Präsident der »Stiftung Preußischer Kulturbesitz«) zum Luf-Boot, 2021

#NoAmnestyonGenocide

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Preußischer Kulturbesitz?