EINLADUNG

Internationaler Tag zur Erinnerung an den Versklavungshandel und an seine Abschaffung: 7. Umbenennungsfest für die Berliner M-Straße
 
Sonntag, 23. August 2020
13.00 – 14.00 Uhr: Demo am Lustgarten vor dem Humboldt Forum
14:30 – 19:00 Uhr: Festprogramm auf dem Hausvogteiplatz (U2)

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund*innen und Mitstreiter*innen,
 
am 23. August 2020 jährt sich die Revolution der Versklavten auf Haiti zum 229. Mal. In Anerkennung der erfolgreichen Selbstbefreiung von Menschen afrikanischer Herkunft hat die UNO den 23. August 1998 zum Internationalen Tag der Erinnerung an den Versklavungshandel und an seine Abschaffung erklärt.
 
Wir Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Decolonize Berlin e.V. feiern an diesem Tag zugleich das 7. Umbenennungsfest für die diskriminierende Berliner M-Straße, die in Zukunft Anton Wilhelm Amo, Deutschlands ersten Schwarzen Universitätsgelehrten ehren soll. Amo steht nicht nur für die über dreihundertjährige Präsenz Schwarzer Menschen in Preußen, sondern auch für ihren anhaltenden Widerstand gegen rassistische Diskriminierung. Unsere Online-Petition für eine Umbenennung der Berliner M-Straße in Würdigung von Anton Wilhelm Amo hat mittlerweile mehr als 11.500 Unterstützer*innen.

In diesem Jahr werden wir uns um 13 Uhr am Lustgarten gegenüber dem Humboldt Forumim Berliner Schloss versammeln, um gegen Deutschlands neu errichtetes, größtes Kolonialdenkmal zu protestieren. Wir wollen dabei nicht nur gegen die Ausstellung von geraubten Kulturgütern im Schloss der Hohenzollern-Herrscher Einspruch erheben. Wir möchten auch daran erinnern, dass in dem imperialen Gebäude mit goldenem Kuppelkreuz einst verschleppte und in der Schlosskapelle zwangsgetaufte minderjährige Schwarze als Hof- und Kammer-M. dienen mussten. 
 
Um 14:30 Uhr beginnt auf dem Hausvogteiplatz unser Straßenumbenennungsfest mit Musik, Redebeiträgen und Paneldiskussionen. Im Rahmen einer Kooperation des Deutschen Technikmuseums mit dem Verbundprojekt DEKOLONIALE Erinnerungskultur in der Stadt werden wir – nach der Museums-Performance der Künstlerin Monilola Olayemi Ilupeju am Sonntagvormittag – im Livestream aus der Dauerausstellung zur Hochseeschifffahrt die performative Aktion SEK/ SORRYFORNOTHING EINSATZ KOMMANDO von Philip Kojo Metz übertragen. Dabei wird eine von uns kritisierte Installation des Technikmuseums zum transatlantischen Versklavungshandel abgebaut und ein offener Raum geschaffen, an dem Debatten zur Dekolonisierung stattfinden können.
 
Mit solidarischen Grüßen 
Der Vorstand von Decolonize Berlin e.V.
 
Musik: Nuuki, Matondo
 
Redebeiträge: Simone Dede Ayivi, Vincent B. Bababoutilabo, Dr. Manuela Bauche, Angelo Camufingo, Stephan von Dassel, Dr. Karamba Diaby, Dr. Ibou Diop, Dr. Noa Ha, Monilola Olayemi Ilupeju, Dr. Duane Jethro, Elisabeth Kaneza, Israel Kaunatjike, Jeff Klein, Adetoun Küppers-Adebisi, Philip Kojo Metz u.a.
 
Bündnis Decolonize Berlin e.V.: AfricAvenir International, AFROTAK TV cyberNomads, Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag, Berlin Postkolonial, Each One Teach One, FuturAfrik, glokal, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, NARUD, Tanzania-Network.de

Zur Petition: https://www.change.org/p/der-regierende-b%C3%BCrgermeister-der-stadt-berlin-kein-kolonialrassismus-im-%C3%B6ffentlichen-raum