So hat alles angefangen. Mittlerweile haben wir uns von der mobilen Architektur der BARAZANI.boxes getrennt. Alle »online viewing rooms« sind nun über Portale, Tore und Pforten zugänglich.

Team BARAZANI.berlin, März 2022

BARAZANI.berlin am Berliner Schlossplatz. Die BARAZANI.boxes sind mobile Pavillions, in denen Kunstwerke, Aktionen und Ideen der anti-kolonialen Bewegung gezeigt werden. Sie öffnen Passagen durch Raum und Zeit und verbinden historische Ereignisse mit imaginären Orten.


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17. Dezember 2020

BARAZANI.berlin
Forum Kolonialismus und Widerstand
#occupy #Schlossplatz

Von Beginn an haben Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen die Idee des Humboldt Forums im Berliner Schloss abgelehnt und kritisiert. Durch kulturelle und politische Interventionen ist es ihnen gelungen, das Projekt als Fortschreibung des kolonialen Unrechtssystems erkennbar und dessen Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft sichtbar zu machen. In dieser Tradition steht auch BARAZANI.berlin – Forum Kolonialismus und Widerstand

Demonstration des Bündnisses Decolonize Berlin. Auf dem Banner: Zitat von Anton Wilhelm Amo (ca. 1703-1753), des zukünftigen Namensgebers für die M-Straße: »Es genügt nicht, die Wahrheit zu sagen, wenn nicht auch die Ursache der Unwahrheit bestimmt wird.« Dahinter: Bauarbeiten am BARAZANI.berlin – Forum Kolonialismus und Widerstand. Dank an Bernd Sauer-Diete (c) und Christian Ditsch (c)

BARAZANI.berlin mit Altem Museum und Berliner Dom im Hintergrund. Die freie Rasenfläche mit hölzernen Laufstegen im Herzen Berlins lädt Berliner:innen und Gäste der Stadt zu einem kritischen Austausch über die Kolonialgeschichte ein. Dank von Christian Ditsch (c)

BARAZANI.berlin nutzt die Möglichkeiten des virtuellen Raums, um sich am leeren Schlossplatz in der Mitte Berlins zu verorten. Es besetzt die verlorene Brache des Jahres 2012 und nutzt sie als Ort des Widerstands; als Ort künstlerischer Praxis; als Ort des Zuhörens und der kreativen Utopie, an dem sich dekoloniale Perspektiven begegnen und verhandelt werden.

Der in Berlin lebende, tansanische Menschenrechtsaktivist Mnyaka Sururu Mboro von Berlin Postkolonial während der Bauarbeiten am BARAZANI.berlin. Das in Europa einzigartige Modellprojekt im Zentrum der deutschen Hauptstadt setzt die Aktivitäten des erfolgreichen Kampagnenbündnisses No Humboldt 21! fort.

Das Wort “barazani” bedeutet auf Kiswahili unter anderem Forum. Es steht für einen Raum der Zusammenkunft und der Diskussion, aber auch der Rechtsprechung. Bewusst sollen somit außereuropäische Konzepte bei der Konstitution von BARAZANI.berlin im Vordergrund stehen. Dabei beschränkt sich das Projekt keinesfalls auf den Bezug zu Ostafrika, sondern zentralisiert die Perspektiven all derer, die vom Kolonialismus zum Schweigen gebracht wurden und immer noch werden. 

Aktivist:innen von No Humboldt 21! vor dem Alten Museum an der BOX_1_Der Lange Weg zum BARAZANI.berlin – Chronik des Widerstands gegen Schloss und Humboldt Forum. Die modulare Box-Architektur erlaubt es, die Ausstellungsräume des Forums von verschiedenen Orten aus zu betreten.

Plakatworkshop

Rückblick auf 2015: Protestdemonstration „Sie feiern in weiß, wir trauern in schwarz“ anlässlich des Richtfests für das Berliner Schloss – Humboldt Forum an derselben Stelle, hier noch ohne Zugangsbox zum BARAZANI.berlin. Foto: Sonja Hohenbild (CC)

PLAY

Vincent Bababoutilabo von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. auf dem M-Straßenumbenennungsfest 2020 im Lustgarten gegenüber des Schlossplatzes

Demonstrant:innen mit Plakaten der Serie „Dekoloniale Einwände gegen das Humboldt Forum“ (2013) von AfricAvenir International vor der sogenannten Humboldt Box. Das Gebäude diente mehrere Jahre als Einrichtung zur Spendenakquise für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Bild: Yusuf Beyazit (c)

Plakatkampagne

BARAZANI.berlin sucht nach einem aufrichtigen und angemessenen Umgang mit den generationsübergreifenden Traumata, die Kolonialismus und Imperialismus bis heute verursachen. Wir schließen uns Forderungen nach einer neuen Ethik der Beziehungen an – nach Gerechtigkeit und Respekt, nach symbolischer und materieller Reparation. Insbesondere fragen wir dabei nach der Verantwortung von Museen und anderen Kulturinstitutionen.  

Zur Aktion Kolonialamnesie

In der BOX_0 öffnet Tabita Rezaire mit Premium Connect ein Tor in den Cyberspace (siehe unten). Blick auf den südöstlichen Teil des BARAZANI.berlin mit der Spree und dem Neuen Marstall im Hintergrund; davor: unbekannter Titel (Schluss mit Schloss); unbekannte Künstler:innen; verm. Salz auf Wiese; Dank an Christian Ditsch (c).

BARAZANI.berlin als Zielort des jährlichen Gedenkmarsches für die afrikanischen und Schwarzen Opfer von Versklavung, Versklavungshandel, Kolonialismus und rassistischer Gewalt: Der vom Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin (KADiB) organisierte Marsch findet seit 2005 am letzten Februarwochenende, d.h. zum Abschluss der historischen Berliner Afrika-Konferenz 1884/85 statt. Sein Ausgangspunkt ist traditionell der Konferenzort Alte Reichskanzlei in der Wilhelmstraße 92, an dem heute das Kulturprojekt Dekoloniale. Erinnerungskultur in der Stadt seinen Projektraum hat. Dank an Bernd Sauer-Diete (c), Frank Hoppe CC BY 3.0

BARAZANI.berlin widmet sich der Geschichte des antikolonialen Widerstandes. In virtuellen Ausstellungen versammelt es eine ständig wachsende Zahl von Objekten und Dokumenten, die unsere Mitstreiter:innen zur Verfügung stellen. Dabei begreift sich das Projekt als Forum für Positionen, die eine radikale Veränderung fordern – im Umgang mit der kolonialen Vergangenheit und ihren Fortschreibungen in unserer Gegenwart. Durch transmediale Herangehensweisen und neue Narrative wird die weiße Deutungshoheit über das koloniale Erbe hinterfragt.

Auf der Schlossfreiheit fordern Demonstrant:innen eine offizielle Entschuldigung der Bundesregierung gegenüber den Opfern des deutschen Kolonialismus. Im Hintergrund rechts Bauschutt vom Berliner Schloss. Quelle: Bernd Sauer-Diete

BARAZANI.berlin ist aus dem Bündnis Decolonize Berlin entstanden. Das Projekt wird von internationalen Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen der weltweiten dekolonialen Bewegung kuratorisch betreut.

Eingang zum BARAZANI.berlin durch die BOX_1: Der lange Weg zum BARAZANI.Berlin auf der Schlossfreiheit. Davor: Freiluftausstellung mit Erklärungstafeln zu den wieder freigelegten Fundamenten und Kellerwänden des ehemaligen Hohenzollern-Schlosses. Muns, CC BY 3.0

Freiluftausstellung der Schlossfundamente

Eintrittskarten für das BARAZANI.berlin

Eingang zum BARAZANI.berlin über BOX_1 an der Freiluftausstellung der Schlossfundamente; Christian Ditsch (c) und Miguel Discart (CC BY-SA 2.0)

TRIGGER-WARNUNG
BARAZANI.berlin thematisiert Rassismus und koloniale Gewalt.
Manches davon kann betroffene Personen retraumatisieren.
Bitte nehmen Sie in diesem Fall Kontakt mit uns auf.

Wegen COVID-19 öffnet BARAZANI.berlin in Etappen. Zugang zu allen Ausstellungen hier über BOX_1. Melden Sie sich für unseren NEWSLETTER an, um über neue Ausstellungen und Veranstaltungen informiert zu werden.